Als Sinuslift wird eine spezielle Operationsmethode im Oberkiefer-Seitenzahnbereich zum Knochenaufbau bezeichnet.
Nach einer Zahnextraktion kommt es in den meisten Fällen zu Knochenabbau, bei dem sich die Knochenstärke zwischen der Mund- und Kieferhöhle verringert. Ein vollständiges Knochenmaterial ist jedoch die Voraussetzung, damit Zahnimplantate sicher verankert werden können. Daher erfolgt vor oder während einer Implantation ein Knochenaufbau, bei dem der sogenannte Sinuslift im Oberkiefer eine sehr häufige Methode darstellt.Im Oberkiefer-Seitenzahnbereich ist sehr häufig die Kieferhöhle so ausgedehnt, daß der Restknochen der für ein Implantat zur Verfügung steht in seiner Höhe zu wenig. Wir unterscheiden dabei im Wesentlichen zwei Methosen der Sinuslift-Operation, die sich technisch unterscheiden.
Es leuchtet ein, dass unvollständiges, dünnes Knochenmaterial das zylindrisch geformte Implantat nicht gut genug aufnehmen kann, um höchsten funktionellen und ästhetischen Ansprüchen zu genügen. Deswegen wird bei der Sinusliftoperation die Knochenschicht des sogenannten Sinusbodens verdickt, um so die Voraussetzung für einen ausreichenden Halt des Implantats zu schaffen. Dabei wird die Innenseite der Kieferhöhlenschleimhaut angehoben (geliftet), wodurch die Methode ihren Namen erhielt. Sie wurde in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts vom amerikanischen Zahnarzt und Implantologen O. Hilt Tatum entwickelt und gilt heute als Standardverfahren im Bereich der oralen Chirurgie.
Bei einem ausführlichen Vorgespräch und einer Untersuchung wird zunächst geklärt, ob ein Sinuslift im individuellen Fall infrage kommt und die sinnvollste Methode zum Knochenaufbau darstellt. In den meisten Fällen kann diese Methode des Knochenaufbaus während der eigentlichen Implantation erfolgen, sodass keine zusätzlichen Behandlungssitzungen notwendig sind. Üblicherweise findet der Eingriff unter Lokalanästhesie statt, in der MKG Praxisklinik Mühlbachpark bieten wir Ihnen allerdings auch die Möglichkeit der Sedierung oder Vollnarkose an.
Bei dem Eingriff erfolgt zunächst eine Inzision (Schnitt), um die Mundschleimhaut vom Knochen zu lösen. Nach dem Abtragen des Knochens über der Kieferhöhle (sogenannte „Fensterung“) wird unter größter Vorsicht die sensible, sehr dünne Kieferhöhlenschleimhaut abgelöst, um in dem nun entstandenen Hohlraum künstliches Knochenmaterial oder Eigenknochen einzufüllen. Manchmal muss neben dem Knochen- oder knochenersatzmaterial auch zusätzlich eine Membran verwendet werden, um zum Beispiel kleinere Löcher in der Kieferhöhlenschleimhaut abzudecken. Zum Abschluss des Eingriffs wird die Munschleimhaut wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht und die Wunde mit einer Naht fixiert. Nun ist die Stelle für die Implantation präpariert. Bei größeren Knochenaufbauten erfolgt die Implantation mitunter aber auch erst bei einem zweiten operativen Eingriff ein halbes Jahr.
Manchmal ist es möglich statt eines größeren „Fensters“ in der Kieferhöhlenraum auch direkt über die Implantatbohrungen die Schleimhaut der Kieferhöhle anzuheben. Dieses weitaus weniger aufwendige Verfahren führt dann natürlich auch zu weniger postoperativen Beschwerden.
Der Vorteil eines Sinuslifts ist, dass auch bei einem schlechten Knochenangebot eine Versorgung mit Implantaten erfolgen kann, die dann sicheren Halt im Oberkiefer finden. Allerdings ist die Methode des Knochenaufbaus recht aufwändig und daher auch kostspielig. Außerdem verlangt der Eingriff dem Implantologen einiges an Geschick ab, da die Kieferschleimhaut leicht reißen kann.
Um aber die aufwendigen Sinusliftverfahren zu vermeiden, z.B. weil sie aus allgemeinmedizinischen Gründen als nicht sinnvoll erscheinen (Einnahme von Blutverdünnungsmedikation), kann auch über die Verwendung von kurzen Implantaten nachgedacht werden. Dafür sind lediglich Resthöhen von 5 mm notwendig. Ob auch kurze Implantate bei Ihnen möglich sind können unsere Ärzte und Zahnärzte nach einer entsprechenden Voruntersuchung mit Ihnen besprechen.
Ist ein Sinuslift gefährlich?
Gefährlich ist dieser operative Eingriff nicht, allerdings können wie bei allen Operationen Risiken nicht ausgeschlossen werden. Der Sinuslift gilt als heikel, da die Schleimhaut der Kieferhöhle schnell und leicht reißen kann. Sollte dies geschehen, hat dies jedoch in der Regel keine gesundheitlichen Auswirkungen auf den Patienten. Kann ein solches Loch nicht wieder verschlossen werden (z.B. durch Naht oder Membran), sollte die Implantation erst in einer zweiten Sitzung durchgeführt werden. Dank unserer bestens ausgebildeten Mediziner und modernstem Equipment sind die Voraussetzungen für einen solchen Eingriff in der MKG Praxisklinik Mühlbachpark allerdings sehr gut.
Ist man nach dem Sinuslift arbeitsunfähig?
Nein, aber wie bei vielen operativen Eingriffen ist mit einer Schwellung im Wundgebiet zu rechnen, die allerdings nach einigen Tagen abnimmt.